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Wenn man keine Tiere halten kann, warum nicht Sojafleisch essen?

2020-01-15

In letzter Zeit erfreut sich Fleischersatz großer Popularität. 

Nein, nicht nur Fleischersatz, sondern auch Zuchtfleisch ist gefragt, und es gibt eine Reihe von Venture-Unternehmen, welche die Probleme der Nahrungsmittelproduktion im Zusammenhang mit der Bevölkerungsexplosion lösen wollen. Beyond Meat, das sich mit Fleischersatzprodukten beschäftigt, ist im Mai des letzten Jahres an die Börse gegangen und erfreut sich aufgrund der zunehmenden Umweltprobleme weiterhin großer Aufmerksamkeit.

In Frankreich soll Marie Antoinette gesagt haben, "Wenn Sie kein Brot haben, dann sollen Sie Brioche essen", aber das scheint ein Missverständnis zu sein. Es war das Bekenntnis von Jean-Jacques Rousseau, welches diesen Satz erstmals erwähnte.

Enfin je me rappelai le pis-aller d’une grande princesse à qui l’on disait que les paysans n’avaient pas de pain, et qui répondit : Qu’ils mangent de la brioche.

„Endlich erinnerte ich mich des Notbehelfs einer großen Prinzessin, der man sagte, die Bauern hätten kein Brot, und die antwortete: ‚Dann sollen sie Brioche essen!‘“ 

Jean-Jacques Rousseau " Confessions "
Marie-Antoinette   Source :Wikipedia

Nun also Fleischersatz. Gewiss, Fleischersatz erfährt gerade einen Boom, aber stimmt es wirklich, dass man, wenn man keine Tiere halten kann, einfach Soja essen sollte? Fleischersatz wird aus Sojabohnen und Erbsen hergestellt, also lassen Sie uns ein wenig darüber nachdenken. 

Die weltweite Nachfrage nach Soja wächst schneller als die Bevölkerung (die Bevölkerung ist etwa 2,5 Mal so groß wie 1970, die Nachfrage nach Soja aber 9,3 Mal) und dies hauptsächlich aufgrund der Nachfrage nach Futtermitteln (Sojaschrot) und Speiseöl (Sojaöl). 

Die Welt produziert jährlich etwa 350 Millionen Tonnen an Sojabohnen und die USA, Brasilien und Argentinien sind durch eine Verzerrung in den Erzeugerländern gekennzeichnet, so dass sie etwa 80% des Marktes ausmachen (die USA und Brasilien bzw. Argentinien haben entgegengesetzte Jahreszeiten, und die Erntezeit ist dadurch etwa um ein halbes Jahr verschoben). China hat den größten Bedarf (ungefähr 100 Millionen Tonnen), gefolgt von den USA, Argentinien und Brasilien, die somit zusammen schon beinahe 80% der Gesamten Weltmenge ausmachen. Die weltweiten Sojaexporte betragen 150 Millionen Tonnen, wobei es überraschend ist, dass 90 Millionen Tonnen davon von China importiert werden.

Soybean field

Angesichts der Erfahrungen aus einer großen Hungersnot, als die Politik während des “Großen Sprungs nach vorn” versagte, ist China hinsichtlich der Selbstversorgung mit Getreide ziemlich sensibilisiert. Daraus resultiert, dass das Getreide (Reis, Weizen und Mais), welches die 1,4 Milliarden Mägen füllt, im Inland angebaut wird. Dies führte aber gleichzeitig dazu dass der eigene Anbau von Soja aufgegeben wurde. Mit dem steigenden Lebensstandard in China steigt auch die Nachfrage nach Soja als Futtermittel (Sojaschrot), was China im 21. Jahrhundert nun dazu zwingt, Soja in großen Mengen zu importieren.

Diese Veränderungen wirken sich nun auch auf die weltweite Sojaproduktion aus. Wie bereits erwähnt, werden rund 90 Millionen Tonnen der weltweit 150 Millionen Tonnen an Sojaexporten von China importiert. Infolgedessen haben Landwirte in den USA, Brasilien und Argentinien nach und nach begonnen, Sojabohnen anzubauen. Der Sojaanbau in den USA ist mittlerweile größer als der Weizenanbau, und auch in Brasilien und Argentinien wächst der Sojaanbau über die Anbaufläche aller anderen Getreidearten hinaus (Man könnte sagen, in gewissem Sinne eine marktwirtschaftlich erzeugte Monokultur). 

In der letzten Zeit wird immer mehr über die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes im Brasilien berichtet da das dadurch gewonnene Land für den Anbau von Soja sowie für die Rinderzucht benötigt wird. 

Wenn China den Import von Soja als Tierfutter, und damit einhergehend auch den Konsum von Schweinefleisch, nicht reduziert, kann der Verlust des Amazonas nicht gestoppt werden.

Aber nicht nur China, sondern alle Verbraucher tragen Mitschuld daran das der Amazonas verschwindet, da nämlich die Nachfrage besteht. (Wenn man den Chinesen sagt sie sollen kein Schwein essen wäre dies so als wenn man den Japanern sagen würde sie sollen keinen Fisch essen oder den Amerikanern sie sollen dass BBQ unterlassen.)

Vor kurzem, während des Handelskrieges mit den USA, war die Rede davon, dass China US-amerikanische Sojabohnen importiere um die Beziehungen zu verbessern, doch dies hatte eigentlich eher wirtschaftliche Gründe, denn China braucht Soja und die US-Bauern wollen Soja exportieren. Hier besteht also eine einseitige Beziehung zwischen Produktion und Konsum, die sich von der des iPhones unterscheidet.

Laut The Good Food Institute, einer US-amerikanischen Organisation, welches Fleischersatzprodukte fördert, ist der Bodenverbrauch zur Herstellung von 1 kg Kidneybohnen rund 18mal kleiner als für die Herstellung von 1 kg Rindfleisch. Des weiteren werden weniger als ein Zehntel Wasser, weniger als ein Neuntel fossiler Brennstoffe, weniger als ein Zwölftel Dünger und weniger als ein Zehntel Pestizide benötigt. Wenn Sie also einfach wechseln können, werden Sie sicher feststellen, dass Fleischersatz umweltfreundlicher ist. Das Problem jedoch ist, dass der heutige Markt, sowohl bei Nutztieren als auch in der Landwirtschaft, dramatisch zurückgehen wird, sobald sich der Konsum erheblich verschiebt und mehr Konsumenten "Fleischersatz" nachfragen. ("Wenn Sie Fleischersatz essen, warum essen Sie dann nicht einfach Soja?") Ursprünglich hatten Fleischhändler in den USA und in Europa einen relativ hohen sozialen Status, und auch die Landwirte haben sich dem Nachfragerückgang widersetzt. Den Verbrauchern sind die Produkte offensichtlich nicht Schmackhaft genug, und es ist schwierig dem noch recht teuren Fleischersatz Ressourcen zuzuweisen. In Anbetracht der globalen Bewegung des Umweltschutzes, der Marktprinzipien und des kulturellen Hintergrunds scheint Fleischersatz nur ein Meilenstein für die Veränderungen zu sein. Schließlich wird die Zuchtfleischtechnologie entwickelt, und die Massenproduktion von Fleisch mit der Idee der regenerativen Medizin in Fabrikproduktion kann möglich sein. Ich denke, der Markt wartet nur auf die nächste Innovation. 

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